Das Kunstprojekt mission of art hat den Neubeginn der Akademie der Künste am Pariserplatz begleitet. Von der Eröffnung des neuen Gebäudes im April 2005 an hat mission of art fast ein Jahr lang die Akademie an ihrem neuen Platz in einer zweiten und virtuellen Präsenz erscheinen lassen.
Ein bei hellem Tageslicht unauffällig schmaler Stab an der Fassade wandelte sich im Dunkelwerden und bei Nacht zu einem Sender weithin leuchtender Worte, im Vorbeigehen sichtbar als flüchtige Erscheinungen, für einen Augenblick, Buchstaben wie in die Luft geschrieben. Die Wortbotschaften, die der geheimnisvolle Stab ausschickte, waren aus Licht geformt und genauso war ihr Erscheinen nichts anderes als reines Licht. Die leuchtenden Worte waren Botschaften der Künstlerinnen und Künstler der Akademie, mit denen sie zum Neubeginn das Projekt mission of art ausgestattet hatten.
Die Installation an der Fassade des Neubaus bestand aus 800 vertikal angeordneten weißen Leuchtdioden. Dieser „Leuchtstab“ hatte eine Höhe von vier Metern. Die Höhe entsprach der Höhe der Buchstaben, die über Lichtimpulse der Dioden generiert wurden und sich für die Betrachterinnen und Betrachter bei bewegtem Blick hologrammartig in den Raum entfalteten. Horizontal erstreckten sich die Worte bis zu 20 Meter über die Fassade hinweg in den Raum des Pariser Platzes.
In ihrer Funktion basieren die generierten “Lichtbilder” auf dem sogenannten „Nachzieheffekt“: eine punktförmig bewegte Lichtquelle – oder umgekehrt eine unbewegte Lichtquelle bei schneller Bewegung des Auges – bildet sich als Lichtstreifen ab und wird in einem kurzen Aufleuchten sichtbar. Das Gesehene ist als Nachbild ein von der Netzhaut produziertes Bild.