Die Werkreihe Lichtbilder widmet sich der Gültigkeit von Blickordnungen und der Veränderung der zeitlichen Dimension von Bildwahrnehmung und -generierung. Die in dieser Reihe 2003 bis 2005 entstandenen Arbeiten nehmen die Trägheit der visuellen Wahrnehmung als Basis für eine Verknüpfung von realem Umraum und einem dynamischen, virtuellen Zeichenraum.
Die Arbeiten der Werkreihe bestehen aus mit mehreren transluzenten Epoxydharz-Schichten überzogenen MDF-Platten – glänzende, monochrome Tafelbilder. In diese Bildträger sind aus jeweils 32 Leuchtdioden bestehende, vertikale Leuchtbalken eingelassen. Diese zuerst als kompositorische Elemente identifizierbaren roten, weißen oder blauen LED-Stäbe generieren in Lichtpunkte zerlegte Wörter.
Zwei fundamental verschiedene Blickordnungen kollidieren in den Arbeiten dieser Werkreihe. Während die bewusste Bildbetrachtung zielgerichtetes Sehen voraussetzt, erfordert eine Wahrnehmung der über die Leuchtbalken flimmernden Wörter einen genau entgegen gesetzten Blickmodus. Die in eine zeitliche Abfolge hochfrequenter Impulse umgewandelten, codierten Buchstaben sind dann lesbar, wenn der Betrachter selbstverständliche, am Akt des Lesens eingeübte Rezeptionsmuster aufgibt. Erforderlich ist ein frei schwebender Blick, eine Betrachtung am Objekt vorbei. Das Auge scannt bei einer horizontalen Bewegung und wird dabei selbst zum Bildträger.
Dabei kommt der so genannte "Nachzieheffekt" des Auges zur Wirkung: eine bewegte punktförmige Lichtquelle - oder eben umgekehrt eine unbewegte Lichtquelle bei schneller Bewegung des Auges – wird als Lichtstreifen abgebildet. Als Nachbilder, die auf der Netzhaut produziert und im Gehirn interpretiert werden, erscheinen so die über die Leuchtbalken generierten Wörter Hologrammen gleich im Raum.
Die auf den Leuchtbalken generierten Wortreihen (je ca. 100 Begriffe) nehmen Bezug auf unterschiedliche Themenkomplexe, die durch Reihung und Rhythmisierung assoziativ verdichtet werden. Themen sind unter anderem Wahrnehmungsmuster, Zeit, Krise, Arbeit, Geschlechterdifferenz.
Ausstellungen:
2007, Ich fühle was, was du nicht siehst. Kunst zum Begreifen!, Stift Admont, Admont (AT)
2007, Exposition Signaal, Centrum Kunstlicht in de Kunst, Eindhoven (NL)
2006/2007, ON/OFF, Casino Luxembourg - Forum d'Art Contemporain, Luxembourg (LU)
2006, Condicion Postmedia, Centro Cultural Conde Duque, Madrid (ES)
2005/2006, Lichtkunst aus Kunstlicht, ZKM, Karlsruhe (DE)
2005, VIENNAFAIR, Galerie Grita Insam, Wien (AT)
2004, Art Berlin, Galerie Lisi Hämmerle, Berlin (DE)
2004, Antechamber - vor der Scheidung. Ausstellung im Rahmen des steirischen herbst 2004, Minoriten-Galerien, Graz (AT)
2004, Krise, Ausstellung im Rahmen des steirischen herbst, Kulturzentrum bei den Minoriten, Graz (A)
2003, L´ORDRE DU REGARD, Galerie Lisi Hämmerle, Bregenz (AT)
2003, BROT, MAERZ Galerie, Linz (AT)
2002, Art Frankfurt, Galerie Lisi Hämmerle, (DE)