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montréal2000, 2000

Video
Videotape für einen Monitor, 60 Min., O-Ton


Die künstlerische Strategie der Etablierung neuer Wahrnehmungsformen durch die Verzahnung realer und virtueller Aktionsräume setzt sich in dem 2000 entstandenen Video montréal2000 fort, indem der Körper der Künstlerin als Interface genutzt wird. Werden etwa in den Installationen Body Scanned Architecture oder auch Gegen die Zeit der menschliche Körper und seine Bewegung im Raum auf Architektur oder aber auf eine Architektur‑Assemblage projiziert, und anhand der Verzerrung der Körperprojektion durch die Wireframes der Architektur die Verschränkungen der Aktionsräume konstatiert, ist es in montréal2000 ein Film, der sich als Widerschein auf dem Gesicht der Künstlerin spiegelt. Die agierenden Körper – ProtagonistInnen eines verschlüsselten Pornofilms auf einem Pay-Channel – bleiben verborgen. Das Video wurde in einem Hotelzimmer in Montréal aufgenommen.

In montréal2000 wird die Faszination der Doppelung des Films im Film, des Bildschirms im Bildschirm zum Ausgangspunkt einer komplexen Verkettung von Perspektiven, ideellen, realen und virtuellen Räumen. Also: Hotelzimmer, Hotelzimmer‑Porno, Betrachten, sich beim Betrachten filmen und den Film wiederum zur Betrachtung freigeben. Die gerichtete Bewegung aus dem intimen in den öffentlichen Raum wird konterkariert: Da Schnell das Pay‑Channel‑Prinzip umgeht, bekommt sie ein gestörtes Bild zu sehen, eines zum selbst zusammenbauen. Auch ungestört wäre es eher nicht ihr Geschmack. Dem Betrachter, der Betrachterin bleibt der Film als solcher verborgen.

Patricia Köstring, in: Triebwerk, Nr. 2, Wien 2001

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